Pressezitate
„Summer of ´69“ Villa Vauban, Luxemburg, G. D. Grawe:
Da Leidens Wille, in seiner Kunst soziale und politische Inhalte zu vermitteln, blieb ungebrochen. Mehr und mehr trat aber durch die Wahl der technischen Mittel die soziale Anteil- und Parteinahme des Künstlers in den Hintergrund und verlor zu gunsten von Distanziertheit und scheinbarer Neutralität ihren deklamatorischen oder polemischen Ausdruck. Waren seine Arbeiten früher kalkuliert, so sind sie heute so wohl kalkuliert als auch konstruiert.
Ein Charakteristikum seiner Bilder ist das Verfahren der Montage. Da Leiden setzt Bildschnipsel, Fragmente, Materialreste und in jüngster Zeit auch Versatzstücke elektronischer Bildwelten gegeneinander, um so die Wirklichkeit in Frage zu stellen und um Wahrnehmungsmechanismen freizulegen. Diese Brüche, sowie Einschnitte und Perspektivwechsel fordern den Betrachter und unterlaufen eine allzu eindeutige und damit eindimensionale Bildbotschaft.
„Entfernte Kollegen" H. Humeltenberg. Rheinische Post, 4.5.89, Mahn-u. Gedenkstätte Düsseldorf
„… Vielschichtig sind nun auch die Materialien, mit denen sich Da Leiden der Problematik nähert. Neben einer Architektenzeichnung des ehemaligen Schulgebäudes finden sich collagehafte Elemente; Zeitungsausschnitte, Kinderzeichnungen, aber auch dünne Holzlatten, die eine Zaunstruktur andeuten. Im unteren Teil des Ensembles dann fotografische Fragmente von den Lehrern, umsäumt von einer Schar Schülerinnen .... ... Alles wirkt auf den ersten Bück harmlos; die Doppelbödigkeit erschließt sich erst bei längerer Besinnung. Da Leiden gelingt es mit dieser Arbeit, Geschichte wieder lebendig aufscheinen zu lassen;
dies wird durch eine Materialmontage erreicht, die die Trennung der Zeitebenen aufhebt.“
„KUNST BE NE LUX." 17.Bodensee Festival. Christel Voitth, Schwäbische Zeitung, 19.5.2019
..Auch der aus Luxemburg stammende Maler Misch Da Leiden hat Deutschland als seine neue Heimat gewählt. Er gilt als einer der erfolgreichsten und bekanntesten
luxemburgischen Künstler.
Mit einer Vielzahl von künstlerischen Techniken komponiert er Montagen mit komplexen und fragmentierten Bildräumen, die verschiedene Alltagswirklichkeiten widerspiegeln.
"Der verlorene Sohn"- Télécran, 8/2017, Uli Botzier
... Nichts bleibt in diesen Bildern dem Zufall überlassen. Die manchmal plakativ wirkenden Bildelemente entpuppen sich als
prägende Bestandteile einer präzise ausgeklügelten Bildstruktur, die eine ebenso spannende wie spannungsvolle Räumlichkeit schafft. ...Wer hinschaut, empfindet zunächst Schaulust. Wer genau
hinschaut, der findet Zitate aus der modernen Bilderwelt und aus der Kunstgeschichte; er findet immer reflektierte Wahrnehmung, viel bissige Gesellschaftskritik,
aber auch humorvolle Neben- bemerkungen.
In den Augen von Kunstkritiker Bertemes, hat dieser
Luxemburger Künstler eine wegweisende Kunstantwort für den beunruhigenden Beginn des 21. Jahrhunderts: Eine solche klare Standortbestimmung mitten im Zeitalter der zwar ultraschnellen, aber mehr und
mehr ausgehöhlten Bilderflut ist keine Selbst- verständlichkeit mehr.
„Die ganze Gegenwart in einem Bild". Kunstverein
Malkasten Jacobi Haus, D'dorf, RP 2.4.2013, Klaus Sebastian
„…Die Realität in Misch Da Leidens Gemälden sieht immer nach einer vorläufigen Lösung aus. Überall stößt man auf Fragmente, Zeichen, Ausschnitte. Wenn Da Leiden
zeichnet, druckt, malt, fotografiert oder klebt - wie gesagt: alles auf einer Bildfläche - dann versucht er am Ende doch die unterschiedlichen Versatzstücke in einer stimmigen Komposition zu
vereinen. Ihren Zusammenhalt verdanken die Motive und Stoffe wohl allein der präzisen Bildregie des Künstlers.
Die Komposition erweist sich als Misch Da Leidens Klebstoff, mit dem er die Welt – im Bild – dann doch verblüffend stimmig zusammenhält.